Tel. Igelstation Martin 0931/30489608 ist
von 8 Uhr bis 20:00 erreichbar
Erste Hilfe für Igel:
Es ist für einen Laien schwer zu entscheiden, ob ein Igel hilfsbedürftig ist oder nicht.
Der Igel steht auf der roten Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Er zählt nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) zu den besonders geschützten Arten.
Nach Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) §44 ist es verboten:
- wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören,
- während der Fortpflanzungs-, Aufzucht- , Mauser-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten erheblich zu stören,
- Fortpflanzungs- oder Ruhestätten aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören.
Hilfsbedürftige Tiere dürfen zur Pflege aufgenommen werden, müssen nach der Genesung aber sofort wieder in die Freiheit entlassen werden.
Welche Igel brauchen Hilfe?
1. Verwaiste Igelsäuglinge
Wenn junge Igel mit geschlossenen Augen und Ohren, rosa Haut und hellen, weichen Stacheln außerhalb des Nestes zu finden sind, ist die Mutter nicht mehr da.
Diese Tiere sofort einsammeln und auf Wärme legen. Es eignet sich eine Wärmflasche oder ein Heizkissen auf niedriger Stufe. Darauf zur Hälfte ein Handtuch legen, die Igel darauf und mit der anderen Hälfte des Handtuches zudecken. Die Wärme muss handwarm sein.
Danach sofort mit einer Igelauffangstation Kontakt aufnehmen.
2. Junge Igel
Nach 2 Wochen sind Augen und Ohren offen und nach ca. 3-4 Wochen sind die jungen Igel erstmals mit der Mutter als Gruppe außerhalb des Nestes unterwegs. Die Mutter muss dabei nicht zu sehen sein, ist aber in der Nähe.
Wenn einzelne kleine Igel, mit einem Gewicht zwischen 60 und 100 Gramm unterwegs sind, zuerst ein Schälchen Katzendosenfutter hinstellen und beobachten ob der Igel frisst. Sollte das nicht der Fall sein oder das Tier liegt auf der Seite, so verfahren wie mit Säuglingen.
3. Verletzte oder kranke Igel
Eindeutig verletzte, auf der Seite liegende, apathische, abgemagerte oder mit Fliegeneiern oder Maden befallene Tiere gehören sofort in eine Tierklinik oder zu einem Tierarzt.
4. Igel im Spätherbst
Igel gehen in den Winterschlaf bei den ersten Frostnächten. Um den Winter zu überstehen benötigen sie dann ein Mindestgewicht von 500 Gramm. Alle Igel, die im Spätherbst dieses Gewicht deutlich unterschreiten, müssen aufgenommen und in einem Außengehege (Infos dazu bei uns) zugefüttert werden, bis sie ein Winterschlafgewicht erreicht haben. Das ist abhängig von der Jahreszeit und einem evtl. bevorstehenden Wintereinbruch. Dazu den Igel wiegen und mit einer Igelauffangstation Kontakt aufnehmen. Text Herbert Martin
Dieser kleine Igel wurde Ende Oktober unterernährt in die Station gebracht. Durch die rund um die Uhr Fütterung ist er - siehe Video wieder putzmunter.
Videolink